Geschnatter

Es hat sich kurzzeitig so angefühlt, als stünde eine Willkommensparty für außerirdische Lebewesen bevor. Vor meiner Haustür am Main wurden Straßen und Brücken gesperrt. 15 überforderte Sicherheitsleute standen an der Kreuzung und wussten nicht wohin mit sich selbst. Die Wasserpolizei fuhr nervös auf und ab. Menschen machten den Anschein, als ob sie nicht wüssten, ob sie sich freuen sollen, einfach alles ignorieren sollen oder sie dachten scheinbar darüber nach, ob jetzt die Säuberung eingeläutet wird. Laute Durchsagen schallten über den aufgewühlten Main. Sirenen und die Feuerkörper, die hier und da vor Neujahr bereits gezündet wurden, dominierten zeitweise das panische Geschnatter der Gänse. In meiner kleinen Welt mit Straßengangster-Attitüde und der derben, harmonischen Alltagspoesie flitze ich lieber mit meiner roten Kakerlake zwischen den Häuserschluchten durch, lade mich selbst zu Kaffee & Kuchen bei den Schwänen am Nachmittag ein und starte schon einmal die Übertragung meines krassen Lifes per W-Lan ins neue Jahr im Biergarten. Ein Blick nach oben aus meinem Untergrund zum Licht und ein nachdenklicher Blick nach unten, während um mich rum das Leben stattfindet.