Wie ein Hecht

Ich bin so ein abgehobener Typ. Die Nase ganz weit oben, so hoch dass ich fast einen Rückwärtssalto mache und wieder wie eine 1 stehe. Ich weiß alles besser, ich bin einfach besser. Nach dem Aufstehen setze ich mich auf’s Klo, schaue in den Ganzkörperspiegel gegenüber und sehe einen wunderschönen Obermacker. Geiler Typ. Nice. Ich mache mich ready. Die Welt da draußen wartet auf mich. Leoparden-Bademantel, ’nen Schoppe, Goldkettchen mit Bembel-Anhänger, mein schönes Kissen auf dem Fensterbrett. Nun sitze ich hier am Fenster und brülle nieder auf das gegenüber lebende Volk dieser Stadt. Vor allem diese Bonzenkinder aus’m Henninger Turm bekommen was zu hören. Ich bin halt so ein weltoffener Typ. Mit den Jungs aus der Mailänder stoße ich ausnahmsweise mal an. Die stecken da ja schon seit den 70ern fest. Sage mal, ich bin doch eben erst aufgestanden – warum geht denn jetzt die Sonne unter? Ich sag’s euch, früher da sind wir noch mit Hechten unter den Quande über den Main gerauscht. Da war alles anders. Ich gehe jetzt mal rüber in die Fischerfeld. Mal sehen, ob die heute einen adäquaten Job für mich haben.